Erasmus+ – Raus aus der Komfortzone – rein in das Abenteuer meiner Ausbildung

Bericht von Lukas Gruber, Zerspanungsmechaniker – 3. Ausbildungsjahr, über den vierwöchigen Aufenthalt in Vicenza (Italien) im Oktober 2022:

„Im Oktober 2022 bin ich mit Hilfe des Erasmus+-Programms der Europäischen Union per Auto nach Vicenza in Norditalien gefahren, um dort für vier Wochen ein Auslandspraktikum zu absolvieren.

Der Reisebeginn war am 1. Oktober 2022, als ich mich früh in mein Auto setzte, um die lange im Voraus geplante Reise anzutreten. Zu meiner Planung gehörten verschiedene Anträge, Telefonate und auch Videointerviews, mit denen ich etwa ein halbes Jahr vorher begann und wenige Wochen vor der Abreise abschloss. Nach etwa acht bis neun Stunden Fahrzeit erreichte ich meine Unterkunft in Verona. Dort legte ich einen Zwischenstopp mit Übernachtung ein, um am nächsten Tag ausgeruht und voller Vorfreude in das Abenteuer Italien zu starten. Am Sonntag ging es nach einem ausgewogenen Frühstück nochmal nach Verona, um erste Eindrücke zu sammeln und bereits anwesende Teilnehmer zu treffen. Am Abend des 2. Oktober 2022 ging es dann endlich los. Ich traf meine Gruppe am Bahnhof von Vicenza. Wir wurden der Reihe nach unseren Gastfamilien zugeteilt. Als ich dann endlich an der Reihe war und wir nach dem gewöhnlichen Smalltalk endlich in die Unterkunft aufbrachen, war ich zwar müde, aber glücklich. Nach einem kleinen Snack ging es erfüllt ins Bett.

Der erste vollständige Tag in Vicenza begann mit einem Treffen im Hauptquartier von Eurocultura, der dort ansässigen Vermittlungsorganisation. Nach den Belehrungen und wichtigen Informationen zum Aufenthalt ging es für mich und drei andere Teilnehmer bereits in die Betriebe, in denen wir in der Zeit arbeiten sollten. Dort angekommen wurde uns alles gezeigt und erklärt. Am Abend ging es auch schon das erste Mal zu einem Ausflug mit den Anderen, als wir nach Padua mit dem Zug fuhren. Dort schauten wir die Stadt an und planten einen Ausflug dorthin. Am nächsten Tag stand viel Freizeit an, in der ich mir die Stadt ansah.

Der erste Tag auf Arbeit war Mittwoch. Dort wurde ich an den Maschinen eingewiesen und kurze Zeit später bereits allein gelassen. Bei Fragen kam man am besten mit Englisch oder Italienisch weiter. Die Arbeitszeit betrug acht Stunden am Tag und es gab eine Stunde Mittagspause. Die Arbeit war auf Quantität ausgerichtet, wodurch die Arbeitsschritte einfach gehalten wurden, sodass ich keine großen Probleme hatte. Während des vierwöchigen Aufenthalts durchlief ich unter anderem die Produktion an verschieden Maschinen, die Qualitätskontrolle aber auch Bereiche wie den Versand.

Während die Arbeitsabläufe meist gleich und selten abwechslungsreich waren, verbrachten meine neu gewonnenen Freunde und ich regelmäßig Zeit zusammen, um die Wochenendausflüge zu planen. So ging es in den vier Wochen nicht nur nach Padua oder Verona, sondern auch nach Venedig, an den Gardasee oder auch für ein gesamtes Wochenende nach Mailand. Aber auch unter der Woche besuchten wir kleine, schöne Städte in der Region Venetien. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir hierbei das Städtchen Bassano, welches besonders für die Herstellung von Grappa bekannt ist. Nicht nur die Innenstadt konnte mit typisch italienischer Architektur punkten, sondern auch die Wein- und Grappaverkostung mit Erläuterung zu den verschiedenen Herstellungsweisen war ein Highlight.

Durch die ganzen Ausflüge, die wir als Gruppe zusammen erleben durften, ging die Zeit schneller um als gedacht und so hieß es nach vier außergewöhnlichen Wochen Abschied nehmen. So ging es nun am 29. Oktober 2022 zurück nach Deutschland. Zu Hause angekommen musste man natürlich sofort allen vom Erlebten berichten.

Alles in allem kann ich zusammenfassend sagen, dass es genau die richtige Entscheidung war am Programm Erasmus+ teilzunehmen. Nicht nur die schöne Zeit hat mich geprägt, sondern auch die selbständige Lebensweise und die fremde Sprache haben mir geholfen, mich weiterzuentwickeln und fortzubilden. Ich würde jedem Unentschlossenen raten eine solche Erfahrung zu sammeln, da dieses Programm die einmalige Möglichkeit bietet in fremde Kulturen, Arbeitsweisen und Lebensstile Einblicke zu bekommen.

Leider war es nicht erlaubt, weitere Fotos während der Arbeit im Unternehmen aufzunehmen.“