FAQ – Konstruktionsmechaniker

Konstruktionsmechaniker

K1: Was sind meine Aufgaben als Konstruktionsmechaniker während der praktischen Ausbildung im Unternehmen?

Die Auszubildenden fertigen Abdeckungen, Behälter, Blech- und Stahlbauteile und montieren oder demontieren Aggregate, Aufzüge, Transport- und Verladeanlagen. Dabei arbeitet der Konstruktionsmechaniker nach vorgegebenen Plänen unter Anwendung der verschiedensten Trenn- und Fügetechniken. Fertigkeiten im Biegen, Scheren und Schneiden sind gefragt, aber auch die Fähigkeiten zum normgerechten Befestigen, Verschrauben oder Verschweißen sind gefordert. Oft werden die in der Werkhalle vorgefertigten Bauteile, die später vielleicht ein Aufzug oder ein großes Firmentor werden sollen, erst beim Kunden montiert. Der Konstruktionsmechaniker wird auch im Kundengespräch seiner Verantwortung gerecht.

K2: In welchen Ausbildungsunternehmen kann man eingesetzt werden?

Den Konstruktionsmechaniker trifft man in den Bereichen Feinblech-, Metall-, Stahl-, und Schiffbau ebenso an wie in der Ausrüstungs-, Anlagen- und Schweißtechnik.

K3: Wie lange dauert die Ausbildung?

In der Regel dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Bei bestandener Abschlussprüfung in einem anderen Ausbildungsberuf oder Nachweis der allgemeinen Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife kann das erste Ausbildungsjahr anerkannt werden und somit der Einstieg in das zweite Ausbildungsjahr erfolgen.

K4: Welche Anforderungen muss ich als Konstruktionsmechaniker erfüllen?

Grundsätzlich kann jeder, unabhängig vom Abschluss an allgemeinbildenden Schulen, den Beruf zum Konstruktionsmechaniker erlernen. Aufgrund der gestiegenen und weiterhin ansteigenden Anforderungen bietet jedoch der Realschulabschluss eine bessere Voraussetzung als der Hauptschulabschluss.

K5: Welche Unterrichtsfächer/Lernfelder habe ich als Konstruktionsmechaniker in der Berufsschule?

1. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 1: Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
Lernfeld 2: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
Lernfeld 3: Herstellen von einfachen Baugruppen
Lernfeld 4: Warten technischer Systeme

2. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 5: Herstellen von Baugruppen aus Blechen
Lernfeld 6: Montieren und Demontieren von Baugruppen
Lernfeld 7: Umformen von Profilen
Lernfeld 8: Herstellen von Baugruppen aus Profilen

3. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 9: Herstellen von Konstruktionen aus Blechbauteilen
Lernfeld 10: Herstellen von Konstruktionen aus Profilen
Lernfeld 11: Montieren und Demontieren von Metallkonstruktionen
Lernfeld 12: Instandhalten von Produkten der Konstruktionstechnik

4. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 13: Herstellen von Produkten der Konstruktionstechnik
Lernfeld 14: Ändern und Anpassen von Produkten der Konstruktionstechnik

Darüber hinaus werden im berufsübergreifenden Bereich die Fächer Deutsch/Kommunikation, Englisch, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde und Sport unterrichtet. Das Fach Englisch wird nach dem zweiten Ausbildungsjahr abgeschlossen.

K6: Welche Lern- und Lehrmaterialien muss ich für den Unterricht besorgen?

Als Arbeitsmittel sind die schultypischen Gegenstände wie Schreibzeug und kariertes Papier, ein Taschenrechner und Ordnungsmittel (ausreichende Anzahl an Heftern oder Ordnern) mitzubringen. Im Sportunterricht sind helle abriebfeste Turnschuhe erforderlich, die nicht als Straßenschuhe verwendet werden dürfen.

K7: Welche Lehrbücher muss ich mir kaufen?

Prinzipiell herrscht in Sachsen Lernmittelfreiheit. Dazu gehören Lehrbücher und Arbeitshefte, die als Leihexemplare von der Schule (bzw. dem Schulträger) für die Auszubildenden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden und zum Ausbildungsende zurückzugeben sind.

Tabellenbuch für Metallberufe
Für den Ausbildungsberuf zum Konstruktionsmechaniker wird der Kauf des auf den Beruf zugeschnittenen Tabellenbuches für den persönlichen Gebrauch empfohlen. Das Tabellenbuch beinhaltet maßgebliche Arbeitsgrundlagen und ist die Basis für den weiteren Berufsalltag. Das BSZ Vogtland setzt im Unterricht das Tabellenbuch für Metallbautechnik vom Europa Lehrmittelverlag im Unterricht ein.

K8: Welche praktischen Übungen führe ich während der Berufsschule durch?

Im gerätegestützten Unterricht finden praktische Unterrichtseinheiten in Form von ergänzenden Versuchen statt. Dabei werden praxisnahe Aufgabenstellungen und Fallbeispiele bearbeitet. Ergänzend wird im Werkstattunterricht der Umgang mit berufstypischen Werkzeugen sowie Materialien vermittelt.

Unterrichtsschwerpunkte sind die Wahl und Anwendung von Prüfmitteln. Bei dem Anfertigen von Prüfprotokollen wird auch die Einhaltung von Toleranzen und Oberflächenqualitäten vermittelt. Gleichzeitig wird auch die Wirkungsweise von Maschinen und Anlagen gelehrt.

Die Erprobung von Arbeitsschritten für konkrete Aufträge einschließlich die Planung der Wartung von Maschinen unter Beachtung von umweltschutzrechtlichen Belangen ist ebenfalls Bestandteil des Unterrichts.

K9: Welche berufsbezogenen anwendungsorientierten Programme lerne ich im Berufsschulunterricht kennen bzw. nutze ich zum Lösen von Aufgaben?

Die Auszubildenden lernen ergänzend zu den praktischen Anwendungen im Unternehmen mit einer branchenspezifischen Software Zeichnungen von Konstruktionen und entsprechende 3D-Animationen zu erstellen. Die Auszubildenden prüfen auf dieser Grundlage ihre technischen Berechnungen auf Funktionalität und lernen die praktischen Arbeiten besser umzusetzen.

Mit den Anwendungen von Microsoft Office werden Material- und Stücklisten mit speziellen Funktionen erstellt und die Fertigungskosten mit technischer Programmierung berechnet. Gleichzeitig werden Preise unter verschiedenen Bedingungen kalkuliert. Zielstellung des Unterrichts ist ebenfalls, die Arbeitspläne und Arbeitsergebnisse anschaulich zu dokumentieren und zu präsentieren. Mit einer branchenspezifischen Software werden darüber hinaus Anlagen gesteuert und geregelt.

K10: Was versteht man unter der überbetrieblichen Ausbildung?

Zur Ergänzung, Vertiefung und Festigung des im Betrieb und der Berufsschule erworbenen Wissens und Könnens und zum Ausgleich der Unterschiede, die sich durch Spezialisierung der Produktionsverfahren in den einzelnen Betrieben ergeben, tragen überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen bei.

K11: Muss ich zwingend an der überbetrieblichen Ausbildung teilnehmen?

Die Teilnahme an der überbetrieblichen Ausbildung bzw. an zusätzlichen Lehrgängen ist für jeden Azubi verbindlich. Die Anzahl der Lehrgänge sowie deren Inhalte werden vom Ausbildungsunternehmen festgelegt.

K12: Wo findet die überbetriebliche Ausbildung statt?

Die überbetriebliche Ausbildung findet bei regionalen Bildungsträgern statt. Zum Beispiel führt die Fördergesellschaft für berufliche Bildung Plauen-Vogtland e. V. die überbetriebliche Ausbildung für Auszubildende im Lehrgangssystem durch, deren Unternehmen eine Verbundausbildung durchführen.

K13: Kann ich während der Ausbildung in der Berufsschule an zusätzlichen Prüfungen teilnehmen, um gesonderte Zertifikate zu erhalten?

Es besteht die Möglichkeit, im Fach Englisch an der Prüfung zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung teilzunehmen. Bei bestandener Prüfung wird ein Zertifikat mit entsprechender Niveau-Beschreibung übergeben. Die Anmeldung zur Prüfung finden Sie hier.

Darüber hinaus können bei externen Partnern zusätzliche Berechtigungen für Flurförderfahrzeuge und Hebezeuge abgelegt werden.

K14: Kann ich während der Berufsausbildung ein Auslandspraktikum absolvieren?

Im Rahmen des europäischen Förderprogramms Erasmus+ besteht für Auszubildende die Möglichkeit, während der Ausbildung ein Praktikum in einem fachlich adäquaten Unternehmen in Europa zu absolvieren. Dies wird von der Europäischen Union finanziell unterstützt und eröffnet für die Auszubildenden eine großartige Chance zur Weiterentwicklung. Dieser Lernaufenthalt bedeutet auch für das Ausbildungsunternehmen einen großen Mehrwert. Unser Berufliches Schulzentrum Vogtland unterstützt und befürwortet o. g. Lernaufenthalte von Auszubildenden im europäischen Ausland. Bitte senden Sie bei Interesse eine E-Mail an
erasmus@bsz-vogtland.de.

K15: Unter welchen Voraussetzungen kann ich die Ausbildung vorzeitig beenden?

Die vorgezogene Teilnahme an der Abschlussprüfung wird i. d. R. von dem Ausbildungsunternehmen vorgeschlagen. Voraussetzung dafür sind gute Leistungen im berufstheoretischen Unterricht und auch gute Leistungen in der Praxis.

K16: Wie gliedert sich die Prüfung?

Die Berufsausbildung wird mit der Facharbeiterprüfung abgeschlossen. Die Facharbeiterprüfung wird als gestreckte Prüfung (2 Prüfungsteile) durchgeführt.

Prüfungsteil 1
Während der Ausbildungszeit, konkret im 2. Ausbildungsjahr, wird der Ausbildungsstand in Form einer schriftlichen und praktischen Prüfung festgestellt. Die Teilnahme am Prüfungsteil 2 (Abschlussprüfung) setzt den nachgewiesenen Prüfungsteil 1 voraus.

Prüfungsteil 2 (Abschlussprüfung)
Die Berufsausbildung endet mit der Abschlussprüfung, bei der die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse praktisch, schriftlich und mündlich geprüft werden.

K17: Wie lange dauert die Prüfung?

Prüfungsteil 1 – 40 % Wertigkeit für die Gesamtprüfung

  • Theorie – schriftlichen Aufgaben (90 Minuten)
  • Fertigkeitsprüfung: Arbeitsaufgabe mit situativen Gesprächsphasen (6,5 Stunden)

Prüfungsteil 2 – 60% Wertigkeit für die Gesamtprüfung

  • Theorie – schriftliche Aufgaben: Auftrags- und Funktionsanalyse (105 Minuten), Fertigungstechnik (105 Minuten), Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten)
  • Praxis: Praktische Aufgabe mit begleitendem Fachgespräch und unter Beobachtung (14 Stunden) oder Betrieblicher Auftrag mit auftragsbezogenem Fachgespräch (18 Stunden)
K18: Wann finden die Zwischen- und Abschlussprüfungen statt?

Teil 1 soll vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt werden (ca. nach 18 Monaten)
Teil 2 am Ende der Berufsausbildung

K19: Muss ich mich selbst zur Prüfung anmelden?

Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt über das Ausbildungsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Azubi.

K20: Welche Aufstiegsmöglichkeiten habe ich nach Abschluss der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung bestehen Möglichkeiten der Fortbildung zum:

  • Industriemeister
  • Techniker