SHKHeizungs- und Klimatechnik
Die Auszubildenden
- installieren Trinkwasserleitungen, Entwässerungssysteme und Heizungsanlagen, Solaranlagen,
- planen die Einrichtung von Sanitärräumen unter besonderer Berücksichtigung von Kundenwünschen,
- stellen alle Systemkomponenten nach ökologischen Gesichtspunkten ein,
- installieren Heizungsregelungen und schließen diese elektrisch an,
- beachten die besondere Verantwortung für die Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen in den Bereichen Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Klimatechnik, Umwelttechnik. Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Umgang mit Gas.
Weitere Aufgabengebiete von Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind die Störungssuche und Störungsbehebung, die Kundenberatung und der Kundendienst sowie die Erstellung von Mess- und Abnahmeprotokollen.
Einsatzbereiche sind u. a. Betriebe des Heizungs- und Sanitärgewerbes, Betriebe des Bau- und Ausbaugewerbes, Industriebetriebe, Handelsunternehmen, technische Dienstleistungsunternehmen.
In der Regel dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Bei bestandener Abschlussprüfung in einem anderen Ausbildungsberuf oder Nachweis der allgemeinen Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife kann das erste Ausbildungsjahr anerkannt werden und somit der Einstieg in das zweite Ausbildungsjahr erfolgen.
Grundsätzlich kann jeder, unabhängig vom Abschluss an allgemeinbildenden Schulen, den Beruf Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erlernen. Aufgrund der gestiegenen und weiterhin ansteigenden Anforderungen bietet jedoch der Realschulabschluss eine bessere Voraussetzung als der Hauptschulabschluss.
1. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 1: Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen
Lernfeld 2: Bauelemente mit Maschinen fertigen
Lernfeld 3: Baugruppen herstellen und montieren
Lernfeld 4: Technische Systeme instand halten
2. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 5: Trinkwasseranlagen installieren
Lernfeld 6: Entwässerungsanlagen installieren
Lernfeld 7: Wärmeverteilanlagen installieren
Lernfeld 8: Sanitärräume ausstatten
3. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 9: Trinkwassererwärmungsanlagen installieren
Lernfeld 10: Wärmeerzeugungsanlagen für gasförmige Brennstoffe installieren
Lernfeld 11: Wärmeerzeugungsanlagen für flüssige und feste Brennstoffe installieren
Lernfeld 12: Ressourcenschonende Anlagen installieren
Lernfeld 13: Raumlufttechnische Anlagen installieren
4. Ausbildungsjahr:
Lernfeld 14: Versorgungstechnische Anlagen einstellen und energetisch optimieren
Lernfeld 15: Versorgungstechnische Anlagen instand halten
Darüber hinaus werden im berufsübergreifenden Bereich die Fächer Deutsch/Kommunikation, Englisch, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde und Sport unterrichtet. Das Fach Englisch wird nach dem zweiten Ausbildungsjahr abgeschlossen.
Als Arbeitsmittel sind die schultypischen Gegenstände wie Schreibzeug (Kugelschreiber, Bleistifte, Farbstifte, Zeichenlineal, Zeichendreieck, Zirkel, Radiergummi) und kariertes Papier, ein Taschenrechner und Ordnungsmittel (ausreichende Anzahl an Heftern oder Ordnern) mitzubringen. Im gerätegestützten Unterricht wird arbeitstaugliche Kleidung benötigt. Nähere Informationen erfolgen dazu am ersten Schultag. Im Sportunterricht sind helle abriebfeste Turnschuhe erforderlich, die nicht als Straßenschuhe verwendet werden dürfen.
Prinzipiell herrscht in Sachsen Lernmittelfreiheit. Dazu gehören Lehrbücher und Arbeitshefte, die als Leihexemplare von der Schule (bzw. dem Schulträger) für die Auszubildenden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden und zum Ausbildungsende zurückzugeben sind.
Tabellenbuch für SHK
Für den Ausbildungsberuf zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik wird der Kauf des auf den Beruf zugeschnittenen Tabellenbuches für den persönlichen Gebrauch empfohlen. Das Tabellenbuch beinhaltet maßgebliche Arbeitsgrundlagen und ist die Basis für den weiteren Berufsalltag.
Durch Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29.01.2016 ist im Erlass des Rahmenlehrplanes für die Anlagenmechaniker SHK die berufshomogene Zusammensetzung von Fachklassen bereits in der Grundstufe anzustreben, um die Umsetzung des Rahmenlehrplans in berufsspezifisch ausgeformten Lernsituationen durchgängig zu ermöglichen. Auf Grund der komplexen Handlungssituationen der Anlagenmechaniker SHK sowie der Qualifikation zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten bilden wir am Beruflichen Schulzentrum Vogtland, Schulteil Reichenbach bereits seit einigen Jahren mit Erfolg berufshomogene Fachklassen schon ab dem 1. Ausbildungsjahr.
Die Lernfelder 1 bis 4 des Rahmenlehrplans entsprechen den Lernfeldern 1 bis 4 der Rahmenlehrpläne für die handwerklichen und industriellen Metallberufe. Eine gemeinsame Beschulung mit anderen Berufsgruppen ist deshalb im ersten Ausbildungsjahr möglich.
Im gerätegestützten Unterricht finden praktische Unterrichtseinheiten in Form von Versuchen an funktionstüchtigen Lehrwänden und Modellen statt. Aber auch praktische Inbetriebnahmearbeiten an Öl- und Gasfeuerstätten sowie Wärmepumpen finden in diesen Unterrichtseinheiten statt. Darüber hinaus wird im Werkstattunterricht der Umgang mit berufstypischen Werkzeugen sowie Materialien vermittelt.
Im Zuge der weiter voranschreitenden Digitalisierung im Handwerk finden immer mehr App-basierte Anwendungen auch im Bereich der Heizungs- Sanitär- und Klimatechnik ihre Anwendung. Diese Entwicklung wird zunehmend auch im Berufsschulunterricht aufgegriffen, um mit herstellerbezogenen Apps und den digitalen Eingabegeräten praxisorientierte Lernsituationen zu lösen.
Zur Ergänzung, Vertiefung und Festigung des im Betrieb und der Berufsschule erworbenen Wissens und Könnens und zum Ausgleich der Unterschiede, die sich durch Spezialisierung der Produktionsverfahren in den einzelnen Betrieben ergeben, tragen überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen bei.
Die Teilnahme an der überbetrieblichen Ausbildung ist für jeden Azubi verbindlich.
Die durchführende Stelle der überbetrieblichen Ausbildung ist die Handwerkskammer Chemnitz mit seinen 2 Bildungszentren in Plauen und Chemnitz.
Der Erwerb eines Fremdsprachenzertifikates im Fach Englisch ist möglich. Die Anmeldung zur Prüfung finden Sie hier.
Im Rahmen des europäischen Förderprogramms Erasmus+ besteht für Auszubildende die Möglichkeit, während der Ausbildung ein Praktikum in einem fachlich adäquaten Unternehmen in Europa zu absolvieren. Dies wird von der Europäischen Union finanziell unterstützt und eröffnet für die Auszubildenden eine großartige Chance zur Weiterentwicklung. Dieser Lernaufenthalt bedeutet auch für das Ausbildungsunternehmen einen großen Mehrwert. Unser Berufliches Schulzentrum Vogtland unterstützt und befürwortet o. g. Lernaufenthalte von Auszubildenden im europäischen Ausland. Bitte senden Sie bei Interesse eine E-Mail an erasmus@bsz-vogtland.de.
Bei der dreieinhalbjährigen Ausbildungsdauer darf die betriebliche Ausbildungszeit von 24 Monaten bis zur vorgezogenen Prüfung nicht unterschritten werden. Weiterhin ist in den für die Kenntnisprüfung relevanten Fächern ein Notendurchschnitt von „gut“ erforderlich. Zudem ist auf dem Zeugnis der Prüfung Teil 1 ebenfalls das Prädikat „gut“ erforderlich.
Die Berufsausbildung wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Die Gesellenprüfung wird als gestreckte Prüfung (2 Prüfungsteile) durchgeführt.
Gestreckte Prüfung, Prüfungsteil 1
Während der Ausbildungszeit, konkret im 2. Ausbildungsjahr, wird der Ausbildungsstand in Form einer schriftlichen und praktischen Prüfung festgestellt. Die Teilnahme am Prüfungsteil 2 (Abschlussprüfung) setzt den nachgewiesenen Prüfungsteil 1 voraus.
Prüfungsteil 2 (Abschlussprüfung)
Die Berufsausbildung endet mit der Abschlussprüfung, bei der die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse praktisch, schriftlich und mündlich geprüft werden.
Mit der Abschlussprüfung wird die Berufsbezeichnung Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erworben.
Teil 1 schriftlicher Teil 60 Minuten
praktischer Teil insgesamt 7 Stunden; das Fachgespräch höchstens 10 Minuten
Teil 2 schriftlicher Teil 300 Minuten
Praktischer Teil 15 Stunden; das Fachgespräch höchstens 20 Minuten
Teil 1 soll vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt werden (ca. nach 18 Monaten),
Teil 2 am Ende der Berufsausbildung.
Für die Anmeldung ist der Auszubildende zuständig. Die Einladung erfolgt durch die Handwerkskammer über die Firma.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung und entsprechender Berufspraxis bestehen Möglichkeiten der Fortbildung zum:
- Gebäudeenergietechniker
- Installateur- und Heizungsbaumeister
- Techniker der Fachrichtung Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik